Über uns

Über uns

Die Geologengruppe Ostalb wurde 1961 als eigenständige Gruppe innerhalb des TVDN (Naturfreunde) gegründet.
Bis zu seinem Tod im Jahr 1984 leitete der bekannte Aalener Naturforscher, Fritz Sauter, diese Gruppe. Um die geologische Tradition in Aalen weiter fortzuführen, meldete sich die Geologengruppe 1985 als e.V. an. Die Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur Fossilien und Mineralien zu sammeln, sondern sich auch mit wissenschaftlichen Fragestellungen und Inhalten zu befassen.
Von den Ursprüngen des Fossiliensammelns auf der Alb

In nur wenigen Regionen Deutschlands sind dem Mensch die Besonderheiten des Bodens, auf dem er siedelt, so bewusst wie auf der Alb. Raues Klima und der karge, steinige Boden haben das Leben hier schon immer etwas härter gemacht. Flurnamen wie Härtsfeld geben davon Zeugnis.
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb haben Einwohner dieses Landstrichs schon vor langer Zeit eigenartige Gesteinsformationen bemerkt, ohne jedoch deren Bedeutung zu erkennen.
Seit dem 18. Jhd. wurden diese ungewöhnlichen Petrefakten (historische Bezeichnung für Fossilien) wie Ammonshörner, Donnerkeile, Katzenkegel, Ochsenaugen und Goldschnecken aufgesammelt, beschrieben oder zeichnerisch dokumentiert. Bereits zu Anfang des 19. Jhd. gab es in Württemberg neben berühmten Geologen wie z. B. Friedrich August Quenstedt, dem ersten Lehrstuhlinhaber für Mineralogie und Geognosis an der Eberhard Karls Universität Tübingen, offensichtlich auch zahlreiche Sammler, die sich mit der Geologie und den Fossilien der Alb beschäftigten.
Man kann die Faszination für diese Materie kaum besser beschreiben, als dies 1921 das „Urgestein“ der Steinklopfer in Schwaben getan hat. Dr. Theodor Engel war als Vikar und später als Pfarrer im mehreren Albgemeinden tätig, war Mitbegründer des Schwäbischen Albvereins und leidenschaftlicher Petrefaktensammler. Er hat in über 60 Jahren eine bedeutende Sammlung schwäbischer Fossilien zusammengetragen, diese bildete später den Grundstock für das  Städtische Naturkundliche Museum in Göppingen-Jebenhausen.
Theobald Engel
1842 - 1933
Mitbegründer des Schwäbischen Albvereins
Nachfolgend einige Zitate aus seinem Geologischen Exkursionsführer durch Württemberg, Schweizerbarth‘sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1921:
Wem von uns, der auch nur flüchtig durchs Land gewandert, wäre nicht schon fast ungesucht irgendeine Muschel, ein versteinertes „Ammonshorn“ oder ein fingerförmiger „Katzenkegel“ in die Hand gekommen.
Wer sich praktisch mit Geologie beschäftigt, der muss vor allem die Natur selbst kennen lernen, den Grund und Boden, auf dem er wandelt, die Gesteine die seine Berge zusammensetzen […]. Das Studium der Natur bloß aus Büchern zu holen, […] wird nie zu wirklichem Erfolg führen.
Der Geologe vor allem muss immer wieder hinaus […] in Steinbrüche und Tongruben, […] überall dahin, wo sich ein „Aufschluß“ findet […] eine Straße, ein Tunnel oder Steinbruch angelegt wird […] sofort muss der Steinklopfer und Sammler sich auf die Socken machen und sehen, was los ist.
Um aber greifbare und spürbare Erträgnisse von solchen Wandergängen heimzubringen, ist es unbedingt nötig, für die geeignete Ausrüstung nach allen Seiten hin Sorge zu tragen. Man muss die rechten Plätze wissen, man muss mit der Aufeinanderfolge der Schichten […] und den jeweils darin eingeschlossenen Leitfossilien vertraut, auch mit Land und Leuten einigermaßen bekannt sein […]. Ein gutes Auge, eine geübte Hand, einen ordentlichen Schulsack und eine kleine Dosis Mutterwitz muss der Mann selbst mitbringen; dann aber wird er nie leer ausgehen.
Der Sammler muss sich, wenn seine Exkursionen Sinn und Wert haben sollen, wenigstens mit den elementarsten Kenntnissen der Paläontologie und Mineralogie vertraut machen… wissen was ein Ammonit oder eine Terebratel ist, wie sich ein Seeigel von einer Serpula, eine Koralle von einem Spongiten unterscheidet […]. Wer z.B. nicht weiß, was Calcit oder Pyrit ist, wer Quarz nicht vom Feldspat, und Glimmer nicht von Gips unterscheiden kann, der lasse die Hand vom Butten […].
Bevor also jemand den Hammer in die Hand nimmt oder sich zu einer Exkursion anschickt, mache er sich daheim mit der Aufeinanderfolge der Schichten (zunächst in seiner Umgebung) bekannt.  Hat er einen Genossen in der Nähe, der ihm einige Anleitung hierüber geben oder gar seine Funde bestimmen kann, umso besser: auf einer einzigen Exkursion mit solch einem Begleiter wird er aus dem Buch der Natur mehr lernen, als vielleicht durch wochenlanges Lesen […]
Wohl hört man heutzutage oft klagen und sagen, daß zumal in Schwaben durch die vielen Sammler, die sich von Jahr zu Jahr im Land selbst mehren und die dazu zahlreich genug von auswärts kommen, alle „besseren Plätze“ so gründlich abgelesen seien, daß man fast nichts mehr finde […].
Diese, vor fast 100 Jahren geschriebenen Sätze haben auch heutzutage nur wenig von ihrer Aktualität eingebüßt, wobei insbesondere der zuletzt zitierte Aspekt vielleicht auch dazu beigetragen haben mag, dass in Schwaben die Zahl der Sammler und geologisch Interessierten von Jahr zu Jahr schrumpft. (Text: E. Marzi)


Vereins-Chronik der Geologengruppe Ostalb e.V.
von A. Brune

Seit 1961 treffen sich der "Hobby-Paläontologe" Fritz Sauter und einige weitere Mitglieder des Touristenvereins "Die Naturfreunde (TVDN)" einmal im Monat im Lokal „Charlottenburg“, Aalen, um gefundene Fossilien und Mineralien mittels mitgebrachter Fachliteratur zu bestimmen und über Fundmöglichkeiten zu informieren.

In den 1970'er-Jahren finden die Zusammenkünfte im Gasthaus Pelzwasen statt und häufiger werden auswärtige Geologen und Paläontologen eingeladen, um vor der größer gewordenen Sammlergruppe Fachvorträge zu halten. Die Gruppe unternimmt auch gemeinsame Sammel-Exkursionen.

1977 wird das "Geologisch-paläontologische Museum" im alten Rathaus der Stadt Aalen eröffnet. Die Exponate stammen überwiegend aus der Privatsammlung von Fritz Sauter. Einige Sammel-Freunde aus der „Geologen-Gruppe“ des TVDN unterstützten Fritz Sauter bei der Einrichtung des neuen Museums.

1984 verstarb Fritz Sauter. Mit ihm verlor das Museum seinen langjährigen Betreuer und Leiter.

1985 gründen die Geologie-Interessierten um Fritz Sauter die "Geologengruppe Ostalb e.V.", zu deren Aufgaben die Betreuung und Weiterführung des damals umgetauften "Urwelt- Museums" in Aalen zählen.

Seit dem wurden die Vortrags- und Exkursions-Aktivitäten intensiviert (u. a. USA, Marokko) und es wurden mehrere Tagungen ausgerichtet (Alfred-Wegener-Tagung; VFMG-Tagung; Treffen der Jura-Subkommission).
Museums-Feste mit Schaupräparation und vielen anderen Aktionen sowie der alljährlich stattfindende „Stoi-Flohmarkt“ im Advent gehören nun zu den Jahresaktivitäten der Gruppe

2008 wurde auf Betreiben der Geologengruppe Ostalb e.V. das Aalener Urwelt- Museum als Infostelle des Geo-Park Schwäbische Alb ausgewiesen
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